Textilreinigung bläst Etiketten auf verpackte Reinigungsgüter
Das Reinigen von Berufs-, Freizeit- und Abendkleidung, Vorhängen, Teppichen, Decken oder Polstern durch einen Profi umfasst diverse Arbeitsschritte. Zunächst wird der Artikel gesichtet und sortiert. Flecken werden händisch bearbeitet. Dann darf der Artikel zum Bad in die Wasch- bzw. Reinigungsmaschine. Frisch gesäubert, wird er getrocknet und anschließend gebügelt. Zuletzt erhält er eine Schutzhülle und für die eindeutige Zuordnung ein Etikett. Die Putzerei Klaus in Wolkersdorf bei Wien verwaltet die gesamte Prozesskette über das All-in-One-System von clean›it. Etiketten druckt ein Hermes+ von cab. Eine von cab für diesen Druckertyp entwickelte Blasbox übergibt die gedruckten Etiketten automatisch und kontaktlos auf die verpackten Artikel.
Brüder im Gespräch
Die Anlagenlösung ist inhouse entstanden und seitdem weiter gereift. Matthias und Markus Koller sind Söhne einer Textilreinigerfamilie in dritter Generation und in der Putzerei Klaus aufgewachsen. Markus leitet heute selbst die Geschäfte, Matthias hat seine praktischen Erkenntnisse aus über 30 Jahren in die Entwicklung einer Branchensoftware einfließen lassen. cab traf beide zum Gespräch.
Welche Rolle spielt Kennzeichnung in den Prozessen?
Markus Koller: Kennzeichnung ist für die Textilreinigung unerlässlich. Mit wasch- und reinigungsbeständigen QR-Codes oder RFID-Tags identifizieren wir jeden Artikel eindeutig. Einzelne Teile werden nach dem Reinigungsprozess wieder automatisch mithilfe von Sortierbändern zu Kundenaufträgen zusammengestellt. Verwechslungen und Suchen werden vermieden. Sämtliche Arbeitsstationen sind mit Tablets ausgestattet. So können wir Artikel über den gesamten Bearbeitungsprozess verfolgen und jederzeit den aktuellen Status und Ort abrufen. Sind alle Teile eines Auftrags gereinigt und stehen zur Abholung bereit, wird eine Benachrichtigung per SMS oder E-Mail automatisch an unsere Kunden versendet.
Was macht clean›it für Ihre Branche so besonders?
Matthias Koller: clean›it ist auf die Bedürfnisse der Textilreinigung zugeschnitten. Es lässt sich modular konfigurieren. Intelligente Suchfunktionen für Artikel, Aufträge, Rechnungen oder Lieferscheine sparen Arbeitszeit und reduzieren den Aufwand bei Einschulungen. Statistiken geben in Echtzeit Auskunft über Kennzahlen und Entwicklungen.
Was meinen Sie mit „modular konfigurieren“?
Matthias Koller: Der Umfang der Softwarelösung ist nicht in Stein gemeißelt. Er wird über den jeweiligen Bedarf des Kunden definiert. Fordert dieser beispielsweise schnelle Auftragserstellung durch assistierte Eingabe, ist Kassa das richtige Modul. Weitere Module unterstützen unter anderem die Buchhaltung, Zeiterfassung, das Marketing, Rückverfolgen von Aufträgen bzw. Teilen oder spezielle Eingabemodi für die Brand- und Wasserschadensanierung. Die Integration von Drittlösungen ist möglich, etwa Sortier- und Lagerbänder unterschiedlicher Hersteller oder vollautomatisierte Verpackungsstationen inklusive Etikettierung. Summa summarum befähigt clean›it dazu, den Reinigungsbetrieb Stück für Stück oder komplett zu digitalisieren.
- cab Hermes+ ist horizontal in die Verpackungsmaschine verbaut. Das spart Platz.
Wie sind Sie auf cab aufmerksam geworden?
Matthias Koller: Vormals waren nach dem Verpacken Etiketten von den Mitarbeitern von Hand auf die verpackten Artikel verklebt worden. Das haben wir genau beobachtet und analysiert. Ziel war es, das manuelle Kennzeichnen der Teile durch einen automatisierten Druck- und Etikettierprozess zu ersetzen. Im Internet haben wir nach einer zeitgemäßen Lösung recherchiert. Dabei sind wir auch auf cab gestoßen. Die Hermes-Systeme bieten uns alle Möglichkeiten.
- Interaktive clean›it Benutzeroberflächen
erleichtern den Mitarbeitern die Bedienung.
Nennen Sie uns Ihre Anforderungen an Hermes+.
Matthias Koller: Zunächst war unsere Planung ein Hermes- Drucker mit einem Schwenk- oder Hubarm für die Etikettenübergabe. Indem es den Drucker in die Sankosha Verpackungsmaschine zu integrieren galt, die wir von unserem Partner Ziermann GmbH erhalten, ergab sich ein Platzproblem. Außerdem ist die Entfernung des Artikels zur Spendekante am Etikettierer zu berücksichtigen. Das Etikett muss beim Anblasen Distanzen zwischen 20 und 25 Zentimetern überwinden.
Wie zufrieden sind Sie mit der Kennzeichnungslösung?
Matthias Koller: Hermes+ ist so konzipiert, dass er sich auch horizontal in Anlagen integrieren lässt. Das kommt unserem begrenzten Raumangebot sehr entgegen. Bei der Auswahl des passenden Applikators sind wir von cab gut beraten worden. Die Blasbox 6114L saugt die vom Hermes gedruckten Etiketten mit einem Lüfter an. Ein kräftiger Luftstoß appliziert die Etiketten durch ausgerichtete Düsen auf Artikel beziehungsweise deren transparente Schutzhüllen. clean›it steuert den richtigen Zeitpunkt zum Anblasen der Etiketten.
Markus Koller: Mit der Etikettierung sind wir sehr zufrieden. Bevor wir die automatische Lösung zum Einsatz gebracht haben, mussten wir bei jedem Artikel die Kennzeichnung nach Auftragsnummer und Filiale lesen und jeden Auftrag händisch etikettieren. Nun ist der Verpackungsprozess extrem einfach und beschleunigt. Ein positiver Nebeneffekt ist außerdem die stark minimierte Fehlerquote aufgrund Verlesens oder Vertauschens bei der Kommissionierung.
Putzerei Klaus wurde 1968 von Josef Klaus gegründet. 1981 kam der Vater (im Bild links) von Matthias und Markus Koller (rechts) in das Unternehmen. Der Meisterbetrieb ist bis heute familiengeführt. Die Zentrale in Wolkersdorf ergänzen sieben Filialen in Wien und Niederösterreich.
clean›it ist Integrator der gleichnamigen All-in-One-Softwarelösung für Textilreinigungen und Wäschereien. Matthias Koller ist der CEO der Firma.
Video zu dieser Anwendung
Anwenderbericht Putzerei Klaus: Textilreinigung bläst Etiketten auf verpackte Reinigungsgüter mit Hermes+
Eingesetzte Produkte
Druck- und Etikettiersystem Hermes+
Oktober 2019